Terrasse frostsicher machen
Die Terrasse ist das Herzstück des Gartens. Sie wird von den meisten Eigenheimbesitzern bei gutem Wetter gerne und oft genutzt. Zum Sonnen, zum Kaffee trinken und Kuchen essen oder zum gemeinsamen Beisammensitzen und zum gemütlichen Grillen. Der Terrassenboden ist dabei vielen Beanspruchungen ausgesetzt, vor allem ganzjährig Wind und Wetter. Damit der geflieste Terrassenboden bzw. die Fliesenterrasse über viele Jahre hinweg Hitze, Kälte, Frost und Nässe unbeschadet übersteht, ist es unerlässlich, dass Bauherren ihre Terrasse frostsicher machen. Das Wichtigste bei der Planung des Terrassenbodens ist es, für den richtigen Unterbau zu sorgen und an ausreichenden Frostschutz zu denken. Falls auf den wichtigen Frostschutz verzichtet wird, zeigen sich Frostschäden meist schon nach wenigen Jahren, wenn die Holzterrasse wegfault oder die Terrassenfliesen brechen.
Warum brauchen Terrassen Frostschutz?
Eine Terrasse ist ungeschützt ganzjährig den verschiedensten klimatischen Verhältnissen ausgesetzt. Insbesondere Regenwasser und Frost können den Terrassenboden beschädigen und dafür sorgen, dass der Bodenbelag bricht.
Hauptsächlich ist Wasser, das sich unterhalb der Terrasse sammelt problematisch und der wichtigste Grund, warum alle Bauherren ihre Terrasse frostsicher machen sollten. Eine sorgsam gearbeitete Unterkonstruktion, die das Abfließen von Wasser zuverlässig gewährleistet, ist daher unumgänglich.
Wasser und Frost schaden Terrasse im Winter
Ziel ist es, das Eindringen von Nässe sowie die Bildung von Staunässe unter dem Terrassenboden zu vermeiden. Ansonsten kommt es zu Frostschäden. Im Winter friert das Erdreich unter der Terrasse. Das gefrorene Wasser nimmt an Volumen zu, breitet sich unbemerkt aus und würde Beton und Fliesen zerbrechen lassen, falls nicht an den wichtigen Frostschutz beim Terrassenbau gedacht wird.
Jeder Terrassenboden braucht Frostschutz
Grundsätzlich brauchen deshalb alle gängigen Terrassenböden (Holz, Beton, Fliesen) ein Fundament, das zwischen Terrassenboden und Erdreich sickerfähig für Distanz sorgt. So läuft Regenwasser nach unten ab und das Fundament verhindert, dass Terrassenholz, Betonterrasse oder Terrassenfliesen ständig Staunässe ausgesetzt sind oder bei Minusgraden durch das zunehmende Volumen des gefrorenen Wassers beschädigt wird. Zudem sorgt das sucherfähige Terrassenfundament bei Holzterrassen dafür, dass das Holz wegen ständiger Einwirkung von Nässe verrottet und wegfault.
Wie wird die Terrasse frostsicher?
Auf diese Frage gibt es zunächst keine allgemeingültige Antwort, da der Frostschutz für Terrassen davon abhängt, welchen Terrassenboden man anlegen möchte. Wie man eine Terrasse frostsicher machen kann, hängt maßgeblich von dem verwendeten Bodenmaterial ab. Aber unabhängig davon, ob die Terrasse gefliest wird, es sich um eine Betonterrasse oder um eine Holzterrasse handelt, muss immer ein Fundament gesetzt werden, welches den Bodenbelag vom Untergrund trennt.
Heimisches Holz für Terrassenbau die beste Wahl
Die Holzterrasse ist beliebt und grundsätzlich ist Holz eine gute Wahl für den Terrassenboden. Holz verfügt durchaus über eigenen Winterschutz. Allerdings sollten stets heimische Hölzer für den Terrassenboden gewählt werden, da heimisches Gehölz von Natur aus auf die regionalen Wettereigenschaften angepasst ist. In unserem Ratgeber „Welches Holz für die Terrasse“ gehen wir auf verschiedene Holzarten ein, die zum Terrassenbau geeignet sind.
Frostsichere Fliesen verwenden
Bei Fliesen sieht es da schon anders aus. Sie haben keinen natürlichen Schutz gegen Nässe und Kälte. Deshalb sollten zum Terrassenbau ausschließlich frostsichere Außenfliesen genutzt werden. Verwenden Sie keinesfalls Fliesen für den Innenbereich, da diese keinen Schutz gegen Nässe- und Kälteeinwirkung aufweisen.
Bei nicht winterfesten Bodenfliesen tritt Feuchtigkeit in die Poren der Fliese ein. Das Wasser gefriert bei Minusgraden und bringt die Fliesenkachel zum Zerbersten, da sich das Wasser im gefrorenen Zustand ausbreitet, die Fliesenporen jedoch nicht elastisch sind. Sie geraten unter Spannung und brechen.
Witterungsbeständige Fliesen für den Außenbereich sind, wenn sie richtig verlegt werden, langlebig, robust und unempfindlich. Außerdem sind sie rutschfest, so dass beim regennassen Fliesenboden das Laufen sicher ist.
Allerdings können auch winterfeste Außenfliesen Risse bilden und zerbrechen, wenn auf die Frostsicherung durch eine geeignete Unterkonstruktion verzichtet, diese nicht richtig aufgebaut oder die Fliesen nicht frostsicher verlegt wurden.
Weisen einzelne Terrassenfliesen Risse oder anderweitige Beschädigungen auf, sollten diese schnellstmöglich ausgetauscht werden, um weitere Terrassenschäden zu vermeiden.
Aus alt mach neu: Alte Terrasse Fundament für neue
Selbstverständlich sollte man bereits in der Planungsphase darauf achten, die Terrasse frostsicher zu machen. Aber auch eine bereits vorhandene Terrasse kann nachträglich mit einigem Aufwand erneuert und winterfest gemacht werden. Unter bestimmten Umständen kann die alte Terrasse als Fundament für die neue dienen.
Bei einem vorhandenen alten Terrassenboden muss die Terrasse nicht vollständig neu aufgebaut werden. Insofern sich die alte Terrasse über Jahre gesetzt hat und nicht mehr in Bewegung ist, kann der alte Terrassenboden das Fundament der neuen Fliesenterrasse bzw. Holzterrasse sein, wenn es dadurch möglich ist, zwischen Haus und Terrasse eine ebenmäßige Verbindung herzustellen.
Frostsicherer Terrassenboden auf Gefälle und unebenem Grund
Verläuft der alte Terrassenboden abschüssig oder ist uneben, können die Terrassenfliesen auf Stelzen oder Säckchen verlegt werden. Wie das aussieht, können Sie sich hier anschauen. Beim Verlegen auf Stelzen liegen lediglich die Ecken der Terrassenplatten auf der Stelze. Jede Fliesenstelze verbindet 4 einzelne Platten miteinander.
Die Stelzen können auf individuelle Höhe eingestellt werden, wodurch sich Unebenheiten im Fundament ebenso gut ausgleichen lassen, wie unterschiedliche Höhen. Durch den Einsatz von Terrassenstelzen ist es nicht nur möglich, den Terrassenboden anzuheben, sondern auch die Terrasse frostsicher zu machen, weil Regenwasser durch die Fugen abläuft.
Fundament für Fliesenterrasse, Holzterrasse und Gehwegplatten
Wie bereits erwähnt, kann nur ein solides Fundament die Terrasse frostsicher und bruchfest machen. Das Fundament muss zwingend richtig aufgebaut werden. Wichtig ist dabei, die benötigten Höhen der einzelnen Lagen richtig aufzubauen. Denn das Kernstück des Fundaments ist die Drainage, durch die Regenwasser und Schmelzwasser von Schnee vollständig nach unten absickern kann.
Die Drainage der frostsicheren Terrasse soll
- das Ablaufen von Regenwasser optimal unterstützen.
- Staunässe unterhalb des Terrassenbodens verhindern.
- Distanz zwischen gefrorenem Boden und Terrassenfläche bringen.
Das gesamte Fundament soll zudem gut gesetzt sein bzw. mit der Rüttelplatte verdichtet werden, damit es nicht im Laufe der Jahre absinkt. Zwar wäre dann trotzdem die Terrasse frostsicher, allerdings könnten
- winterfeste Fliesen brechen.
- Holzdielen sich verziehen.
- Gehwegplatten / Waschbeton platzen bzw. brechen.
Holzterrasse frostsicher machen
Als Unterkonstruktion für eine Holzterrasse eignet sich ein gegossenes Betonfundament. Das Fundament aus Beton sollte eine Höhe Mindesthöhe von 20 bis 30 cm aufweisen. Die Höhe des Terrassenaufbaus muss zusätzlich zur Mindesthöhe des Fundaments ausgekoffert werden, damit der Terrassenboden passend zum Haus abschließt. Um den Abfluss von Wasser zu gewährleisten, ist ein leichtes Gefälle zu berücksichtigen.
Die Terrasse aus Holz muss keinesfalls zwingend auf einem Betonfundament errichtet werden. Möglich ist dies auch mit einem Schichtfundament, das wir im übernächsten Absatz näher vorstellen.
Der eigentliche Aufbau des Holzbodens erfolgt dann entweder über Säckchen, Stelzen oder ein Holzgerüst. Ein direkter Kontakt der Terrassendielen aus Holz und dem Untergrund ist zu vermeiden.
Fliesenterrasse frosthart machen
Auch hierbei hat sich ein Betonfundament bewährt. Es gelten die gleichen Bedingungen wie bei der frostsicheren Holzterrasse. Nochmal der Hinweis: Verwenden Sie ausschließlich witterungsbeständige Fliesen für den Außenbereich.
Gepflasterte Terrasse frostsicher machen
Wer aus Pflastersteinen eine Terrasse bauen will, sollte ausreichend Erde auskoffern und aus frostsicheren Materialien ein Fundament aufschichten. Von unten nach oben werden Bauplane, Schotter und Sand geschichtet. Auf die Sandschicht können dann nach dem Verdichten des Unterbaus die Pflastersteine verlegt werden. Durch die Fugen kann Regenwasser und Tauwasser abfließen und Staunässe verhindert werden.
Je besser verdichtet wird, desto geringe ist die Gefahr, dass einzelne Steinplatten absacken. Die Verdichtung kann mit „Manpower“ durchgeführt werden, indem man Holzplanken auslegt und auf den herumspringt. Besser ist es jedoch (vor allem bei größeren Terrassen), sich im Baumarkt oder bei einem Baumaschinenverleih eine Rüttelplatte auszuleihen, mit der die Unterkonstruktion verdichtet wird. Die Leihgebühren sind gering, der Nutzen ist hoch.
Sowohl beim Erdaushub, wie auch beim Schichten und Verlegen der Terrassenplatten ist mit einem Schnurgerüst zu arbeiten, um ein leichtes Gefälle zu erzielen. Durch das Gefälle können Sie sicherstellen, dass sich keine Pfützen bilden, die auf lange Sicht zum Problem werden können.
Terrasse frostsicher machen: Das ist beim Gefälle wichtig
Um das Ablaufen von Wasser zu gewährleisten, ist ein Gefälle erforderlich. Planen Sie ein Gefälle von ca. 2 Prozent ein. Dieses Gefälle reicht aus, um den Abfluss sicherzustellen. Aber es ist gering genug, dass man es nicht merkt, wenn man sich auf der Terrasse aufhält.
Das Gefälle führt stets von der Hauswand weg, an welche der Terrassenboden angrenzt. Nur so lässt sich ausschließen, dass das Wasser zur Hauswand fließt, dort Staunässe entsteht und die Feuchtigkeit Schäden an der Bausubstanz verursacht.
Danke für sehr nützliche Tipps zum richtigen Fundament für einen Fliesenboden! Wir haben uns für eine Fliesenterasse entschieden. Alle Bauarbeiten wurden gründlich geplant und durchgeführt. Dank dem Frostschutz ist bei uns der Boden gut erhalten geblieben, bei Max, unserem Nachbarn sind leider einige Schäden schon zu sehen. Wir enthüllen ihm aber das nicht, die Zeit zeigt alles selbst. Danke!
Sehr interessanter und hilfreicher Blog zu einem Thema welches vielen sicherlich nicht sehr bekannt ist. Eine unterschätzte Thematik, um lange Freude an seiner Terrasse zu haben.
Danke für die aufschlussreichen Tipps und Ratschläge!
Gruß