Ratgeber Nutzgarten anlegen

Hochbeet bepflanzen

Hochbeet bepflanzen
Hochbeete sind super, da sie die Gartenarbeit enorm erleichtern. Der wichtigste Vorteil dieses Beets ist darin zu sehen, dass man sich beim Hochbeet bepflanzen, pflegen und ernten nicht dauernd bücken oder knien muss. Vor allem im Alter oder bei gesundheitlichen Problemen ist diese Beetvariante daher sehr zu empfehlen. Zudem lässt sich bei der Beetpflege der Rücken schonen. Speziell für Senioren und Rollstuhlfahrer sind Hochbeete erhältlich, welche das Gärtnern im Sitzen ermöglichen.

Bevor Sie jedoch Ihr Hochbeet bepflanzen können, sind wichtige Punkte zu beachten. Diese reichen von Auswahl des Standorts über Größe und Material des Beets bis hin zur Füllung und einer geschickt geplanten Fruchtfolge für das Gemüsebeet.

Hochbeet bepflanzen – das sind die Vorteile von Hochbeeten

Zwar ist der wichtigste Vorteil eines Hochbeets darin zu sehen, dass das Obst-, Salat- und Gemüsebeet komfortabel im Stehen gehegt und gepflegt werden kann. Doch Hochbeete haben noch einen weiteren Vorteil, den nicht jeder kennt. Wird vor dem Hochbeet bepflanzen alles richtig gemacht, kann die Ernte um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Denn dadurch, dass sich die Erde im hohen Obst- und Gemüsebeet im Frühjahr schneller erwärmt, können Sie früher mit dem Anbau Ihrer Gartenfrüchte in die nächste Saison starten.

Obendrein lässt sich auch an schwierigen Standorten problemlos ein Hochbeet bepflanzen. Etwa dort, wo die Bodenqualität nicht optimal ist oder da, wo versiegelte Flächen ein Nutzbeet unmöglich machen. Hochbeete lassen sich quasi überall aufstellen – auf Pflaster, Beton, Terrasse und sogar auf dem Balkon, wenn man keinen eigenen Garten hat, aber beim Urban Gardening Gartenfrüchte anbauen möchte.

Wie finde ich das richtige Hochbeet?

Hochbeete sind in den verschiedensten Größen und aus den unterschiedlichsten Materialien erhältlich. Wer handwerklich begabt ist, kann sich selbst ein Hochbeet bauen. Ansonsten sind in Baumärkten und Gartencentern zahlreiche Varianten erhältlich.

Was ist das beste Material für Hochbeete?

Während beim Eigenbau Holzstämme, Holzbohlen sowie EURO-Paletten Materialien der ersten Wahl sind, werden in Baumarkt oder Gartencenter hauptsächlich Hochbeete aus Aluminiumplanken und Hohlkammerprofilen in hochwertiger Ausführung angeboten.

Kleines Hochbeet aus Holz

Zwar fügen sich Hochbeete aus Holz auf natürliche Weise in den Garten ein, haben jedoch den Nachteil, dass das Holz im Laufe der Jahre verrottet oder die Folie zerreißt und ausgetauscht werden muss Daher bietet es sich an, vor dem Hochbeet bepflanzen nach einer robusten wie auch langlebigen Lösung zu suchen. Im Gegensatz zu billigen Hochbeeten aus Kunststoff erfüllt das Hochbeet aus Alu-Hohlkammerprofilen dieses wichtige Kriterium.

Wie hoch sollte das Hochbeet sein?

Die Höhe von Hochbeeten beträgt standardmäßig zwischen 75 cm und 77 cm. Eine ideale Arbeitshöhe im Stehen. Darüber hinaus gibt es auch unter der Bezeichnung „Hochbeet Halfsize“ Beete, die lediglich um die 40 cm hoch sind. Diese sind bestens geeignet, wenn Senioren oder Rollstuhlfahrer ein Hochbeet bepflanzen und pflegen möchten. Jene Arbeitshöhe ist ideal, um im Sitzen die Gartenarbeit im Gemüsebeet zu erledigen.

Wie groß sollte das Hochbeet sein?

Etwas schwieriger ist es, die ideale Grundfläche beim Hochbeet festzulegen. Häufig wird die Größe durch den vorhandenen Platz eingeschränkt.

Steht viel Platz zur Verfügung, ist zu überlegen, mit wie vielen Obst- und Gemüsepflanzen Sie Ihr Hochbeet bepflanzen möchten. Um die richtige Größe zu ermitteln hilft es, die Pflanzabstände der favorisierten Gemüse-, Salat- und Obstpflanzen zu kennen.

Berechnen Sie zuerst, wie viele Pflanzen Sie setzen müssen, damit eine ausreichende Ernte möglich ist. Anschließend berechnen Sie, wie viel Anbaufläche für die Menge an Pflanzen benötigt wird. Somit haben Sie die benötigte Grundfläche des Beets.

Tipp: Die Berechnung gelingt einfacher, wenn Sie für die Hochbeet Bepflanzung eine Skizze anfertigen, darin die Pflanzen aufzeichnen und die Maße der Pflanzabstände notieren. So lässt sich die benötigte Beetgröße leicht ermitteln.

Optimale Hochbeet Länge & Breite / Tiefe

Bei der Länge haben Sie freie Wahl. Aber bei der Breite bzw. Tiefe muss auf das richtige Maß geachtet werden. Maßgeblich dafür ist der Standort und wie das Beet im Garten aufgestellt wird.

Steht das Beet frei im Garten und es kann sowohl von der Vorderseite, als auch von der Rückseite bestellt werden, sollte die Breite (bzw. die Tiefe) etwa bis maximal 1,50 Meter reichen. So kommt man auch noch gut bis in die Mitte des Hochbeets.

Steht das Obst-, Gemüse- oder Salatbeet mit der Rückseite an Hauswand, Gartenmauer oder Hecke, ist zu berücksichtigen, dass man nur von der Vorderseite das Hochbeet bepflanzen und pflegen kann. Dann sollte die Breite bzw. Tiefe des Beets höchstens 80 Zentimeter betragen. Dies entspricht etwa einer Armlänge.

Mit Frühbeetaufsatz früher Hochbeet bepflanzen

Während der normale Gartenboden im Freilandbeet noch zu kalt ist, weist die Hochbeet-Erde bereits mildere Temperaturen auf. Daher können Sie generell früher das Hochbeet bepflanzen als das Freilandbeet, weil die Sonne im Frühjahr Substrat in Hochbeeten schneller aufwärmt.

Somit ist es auch möglich, vorkultivierte Pflanzen deutlich früher aus dem Gewächshaus ins Hochbeet umzusetzen. Besitzen Sie kein Gewächshaus, können Sie zum Hochbeet bepflanzen zusätzlich einen Frühbeetaufsatz verwenden. Die lichtdurchlässige Konstruktion wird von oben auf das Hochbeet aufgesetzt und funktioniert ähnlich wie ein Gewächshaus.

Aussaat bzw. Jungpflanzen profitieren vom Sonnenlicht, welches die Atmosphäre innerhalb des Frühbeetaufsatz erwärmt und so den Pflänzchen Schutz vor den noch kühlen Temperaturen im Frühling bietet. Sobald nicht mehr mit Nachtfrost zu rechnen ist, kann der Aufsatz fürs Frühbeet abgenommen werden.

Mit welchem Substrat Hochbeete befüllen?

Um sich über eine üppige Ernte freuen zu dürfen, müssen Hochbeete richtig gefüllt werden. Die Füllung des Hochbeets besteht meist aus vier Schichten (von unten nach oben): Drainageschicht, Füllschicht, Kompostschicht, Pflanzschicht. Jede einzelne Hochbeet-Schicht nimmt ungefähr 1/4 der Höhe ein.

Werden die Hochbeet Schichten richtig gemacht, sorgen die einzelnen Schichten für gute Belüftung, optimale Bodentemperatur sowie perfekte Wasserspeicherung.

Doch bevor das Schichten begonnen werden kann, sollte der Boden mit engmaschigem Draht ausgekleidet werden. Wühlmausdraht hält Wühlmäuse sowie andere kleine Nagetiere davon ab, sich von unten nach oben bis zu den Pflanzen durchzuarbeiten und sich über Obst, Salat und Gemüse herzumachen. Wer mag, kann zusätzlich Unkrautvlies auf dem Boden ausbreiten.

Drainageschicht – Schutz vor Staunässe

Um Staunässe zu verhindern, folgt auf den Wühlmausdraht die Drainage. Diese besteht aus Steinen, Zweigen, Ästen. Sie können also Ihr Schnittgut sowie Häckselgut aus dem Garten verwenden, damit das Beet sickerfähig wird und Regenwasser oder überschüssiges Gießwasser zuverlässig nach unten ablaufen kann.

Tipp: Zerbrochene Dachziegeln oder Tonscherben eignen sich ebenfalls für die Drainageschicht in Hochbeeten.

Füllschicht für Hochbeete

Nun folgt die Füllschicht. Hier können Sie entfernte Grassoden, Rasenschnitt, Laub, feinen Holzschnitt sowie grüne Küchenabfälle als Füllschicht im Hochbeet einarbeiten. Zu den grünen Küchenabfällen gehören zum Beispiel Reste von Salat, Kartoffelschalen, Karottenschalen, Blattgrün von Möhren und Radieschen, Strunk von Wintergemüse, Reste von Pilzen, Stängel von Kräutern, Orangenschalen, Apfelschalen, Schale vom Kürbis usw. Ebenfalls eignen sich Kleintierstreu und Stroh als Füllschicht.

Hinweis: Nicht jedes pflanzliche Material eignet sich zum Füllen des Hochbeets. Dazu zählen Äste von Nadelbäumen, Thuja, Rosenzweige, Efeu.

Kompostschicht in Hochbeeten

Auf die Füllschicht kommt Kompost. Das Material erzeugt Verrottungswärme und wärmt das Beet von innen heraus auf. Gleichzeitig versorgt der Kompost Ihre Beetpflanzen mit vielen Nährstoffen, was sich positiv auf das Wachstum auswirkt.

Steht nicht genügend Kompost zur Verfügung, kann dieser mit grobem Kompost, Stroh oder Grasschnitt gemischt werden. Hier finden Sie unseren Ratgeber zum „Komposter anlegen„. Anderenfalls kann man oft auch hochwertigen Kompost aus der Heißrotte über den Wertstoffhof der Gemeinde oder Stadt beziehen.

Ist der Gartenboden lehmig, wäre dies eine gute Mischung für die Kompostschicht:

  • 2 Teile Gartenboden
  • 2 Teile Kompost
  • 1 Teil Sand grob

Pflanzschicht – auf gute Qualität achten

Mit der Pflanzschicht wird die oberste Schicht in das Hochbeet gegeben. Hierfür können Sie guten Mutterboden mit Pflanzenerde und feinem Kompost mischen. Diese gemischte Erde gewährleistet eine hohe Nährstoffdichte und begünstigt das Pflanzenwachstum. Steht ohnehin guter Gartenboden zur Verfügung, lässt sich dieser ohne Zusatz von Pflanzenerde nur mit reifem Kompost mischen.

Jährlich nachfüllen & Austausch nach ca. 7 Jahren

Durch die Verrottung verdichten sich die Schichten des Hochbeets. Daher sollte im Frühjahr mit einem Gemisch aus Garten- und Komposterde aufgefüllt werden; dies wirkt Bodenmüdigkeit vor. Danach können Sie direkt Ihr Hochbeet bepflanzen. Etwa alle 7 Jahre ist es sinnvoll, einen kompletten Austausch vorzunehmen.

Mit richtiger Fruchtfolge ganzjährig Hochbeet bepflanzen

Wird beim Bepflanzen von Hochbeeten auf eine optimale Fruchtfolge geachtet, lässt sich das Obst-, Salat- und Gemüsebeet ganzjährig als Nutzbeet verwenden. Dabei hilft ein Anbauplan.

Fruchtfolge planen

Wurde das Beet frisch angelegt, bietet es eine derart gute Versorgung mit Nährstoffen, dass Starkzehrer prächtig gedeihen. Zu ihnen zählen Tomaten, Kartoffeln, Kürbis, Gurke, Kohl, Sellerie, Zucchini. In der nächsten Gartensaison genügen die Nährstoffe für Mittelzehrer wie Karotten, Mangold, Fenchel, Knoblauch, Pastinake, Erdbeeren und Salate. Im dritten Gartenjahr versorgt das Beet Schwachzehrer, zu denen unter anderem Zwiebeln, Bohnen, Erbsen, Lauch, Radieschen, Portulak, Knoblauch, Topinambur und Kräuter gehören.

Richtige Vor- und Nachkultur steigt den Ertrag und minimiert das Risiko für Krankheiten und Schädlinge. Möchten Sie mit Zucchini oder Kohl Ihr Hochbeet bepflanzen, sind Erbsen eine tolle Vorkultur für diese Starkzehrer. Nach der Ernte von Radieschen und Salat ist Paprika eine gute Nachkultur.

Tipp: Hier stellt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine Tabelle geeigneter Folgekulturen zur Verfügung.

Mischkultur im Gemüsebeet

Auch Mischkultur ist möglich. Dabei können Sie beispielsweise Starkzehrer und Schwachzehrer oder Tiefwurzler und Flachwurzler nebeneinander ins Hochbett einpflanzen.

Die Kombinationen Karotten & Zwiebeln, Petersilie & Tagetes, Sellerie & Kohl sind gute Nachbarn im Nutzbeet. Nicht für Mischkultur geeignet sind folgende Kombinationen und somit schlechte Nachbarn im Nutzbeet: Erbsen & Bohnen, Sellerie & Salat, Zwiebeln & Kohl.

Obst, Gemüse, Salat & Kräuter zeitversetzt anpflanzen

Damit nicht jede Anpflanzung der gleichen Obstsorte, Salatsorte, Gemüsesorte oder Kräutersorte gleichzeitig erntereif ist, können Sie zeitversetzt ihr Hochbeet bepflanzen.

Indem Sie im Abstand von zwei Wochen jeweils nur eine Reihe Radieschen, Dill oder Karotten säen, reift alles nacheinander heran, so dass Ihre Familie immer mit frischen Produkten aus dem Garten versorgt ist.

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