Grill reinigen – 3 Tipps
Ob kleiner Holzkohlengrill, Gasgrill oder Grillstation. Damit das gute Stück über viele Jahre Freude macht und man mit ihm zuverlässig in die nächste Saison durchstarten kann, sollten Sie regelmäßig Ihren Grill reinigen. Wer das von Anfang an macht, reduziert den Aufwand der Reinigung und steigert die Lebenserwartung des Grills.
Grill reinigen: 3 wichtige Basic-Tipps
Haben Sie keine Lust, jedes Mal nach dem Grillen stundenlang mit der Reinigung des Grills zu verbringen, sollten Sie nachfolgende Pflegetipps umsetzen und bereits beim Kauf auf ein paar wesentliche Dinge achten.
Tipp 1: Direkt nach dem Grillen Grill reinigen
Beim Grillen lassen sich Verschmutzungen kaum vermeiden. Vor allem auf dem Grillrost haften Rückstände wie Fett, Fleischfasern und Ruß an. Auch Grillschale, Ablageflächen, Griffe, Räder usw. bleiben vor Schmutz nicht verschont.
Generell lassen sich frische Verschmutzungen besser entfernen, als Schmutz, der bereits getrocknet ist. Deshalb sollten Sie direkt nach dem Grillen Ihren Grill reinigen, sobald er abgekühlt ist. Zumindest sollten Fettspritzer und Marinaden sofort von allen glatten Flächen und Griffen abgewischt werden. Dies geht am besten mit einem Spüllappen und etwas Spülmittel, notfalls auch mit trockenem Küchenpapier, das besonders saugfähig ist und Fett gut aufnimmt.
Wollen Sie nach dem Grillen nicht sofort den Grillrost reinigen, können Sie ihn auf den Rasen legen und erst am nächsten Tag reinigen. Auf der Grünfläche bildet sich nachts Feuchtigkeit, die hartnäckigen Schmutz auf dem Grillgitter aufweicht. Am nächsten Morgen lässt sich der Grillrost entweder mit einem Schwamm oder einer Drahtbürste leichter reinigen.
Tipp 2: Verschmutzung verhindern
Der geringste Reinigungsaufwand entsteht, wenn generell Verschmutzung verhindert wird. Das gilt vor allem beim Grillen selbst, aber beginnt bereits beim Aufstellen des Grillgeräts. Das Aufstellen unter hohen Bäumen ist beliebt, weil man im Schatten grillen kann.
Abgesehen von der erhöhten Brandgefahr ist das keine gute Idee, da Bäume Harztropfen absondern. Harz ist klebrig und lässt sich umso schwerer entfernen, je länger es auf Oberflächen haftet. Mit Harz verschmutzte Oberflächen ziehen zudem Pollen und Staub an. Dadurch haften Verschmutzungen noch schneller an.
Tipp: Harz auf dem Grill können Sie mit Speiseöl entfernen. Tragen Sie auf den verharzten Bereich auf Edelstahl, Pulverbeschichtung oder Kunststoff etwas Sonnenblumenöl auf. Nach kurzer Einwirkung können Sie das Harz mit einem Lappen bzw. Küchenpapier abwischen.
Problematisch sind auch Vogelkot, Fliegenkot sowie Fallobst, wenn der Grill unter einem Obstbaum aufgestellt wird. Lässt sich kein anderer Stellplatz im Garten finden, hält eine Grill Abdeckhaube Schutz vor Baumharz, Pollen, Staub, Hinterlassenschaften von Vögeln sowie vor Regen.
Tipp 3: Grill im Winter einlagern
Im Sommer ist Grillsaison. Da macht es nur wenig Sinn, Kohlegrill, Gasgrill oder Grillstation im Keller bzw. in der Garage oder im Gartenschuppen unterzustellen. Das Abdecken mit einer Haube reicht völlig aus, um Schmutz fernzuhalten.
In der kalten Jahreszeit macht es weitaus mehr Sinn, Grillstation, Gas- sowie Holzkohlengrill wegzuräumen. Im Winter fällt zwar weitaus weniger Schmutz an, aber das Wetter setzt jedem Grill zu und begünstigt Rostbildung. Daher sollten Sie nach Ende der Grillsaison gründlich Ihren Grill reinigen, anschließend zum Überwintern trocken einlagern.
Insbesondere reagieren Gasschläuche empfindlich auf Kälte. Kälte macht die Schläuche spröde, porös und brüchig, sodass in der nächsten Saison die Sicherheit beim Grillen gefährdet ist. Speziell für den Campingbereich bzw. das Wintergrillen stehen besonders hitze- und kältebeständige Gasschläuche zur Verfügung, doch nicht jeder Gasgrill ist mit diesen ausgestattet. Daher ist eine Überwinterung im Trocknen stets ratsam.
Lesetipp: Camping im eigenen Garten
Behandeln Sie nicht veredelten, zu Rost neigenden Stahl unbedingt mit einem nicht harzenden Öl, da auch im kalten Keller oder Gartenhaus Feuchtigkeit Rosten begünstigt. Herkömmliches Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) ist nur bedingt geeignet.
Für alle Bauteile, die nicht mit den Lebensmitteln in Berührung kommen, eignet sich harzfreies Maschinenöl. Das Grillgitter kann indes mit Olivenöl, Sesamöl, Rapsöl oder Kokosöl eingerieben und vor Feuchtigkeit geschützt werden. Diese Öle werden nicht so schnell ranzig wie Sonnenblumenöl.
Grill reinigen – ohne Chemikalien!
Wie man am besten seinen Grill reinigen kann, hängt vom jeweiligen Grill ab. Beim Gasgrill lässt sich das Pyrolyseverfahren des Grills nutzen. Dabei werden durch hohe Temperaturen Verschmutzungen vom Grillen einfach weggebrannt. Rückstände lassen sich anschließend vom kalten Rost mit einer Drahtbürste abbürsten.
Zur Reinigung kann man spezielle Grillreiniger verwenden oder das Grillgitter mit Backofenreiniger einsprühen, in Frischhaltefolie einwickeln, einwirken lassen, anschließend dem Schmutz mit Lappen und Schwamm zu Leibe rücken.
Allerdings enthalten derartige Reiniger scharfe Inhaltsstoffe, die umweltschädlich und gesundheitsschädlich sind und die man gewiss nicht im Fleisch haben möchte. Zudem hält kaum ein Grillreiniger, was der Hersteller verspricht. Wer seinen Grill reinigen will, muss trotzdem kräftig schrubben.
Die beste Variante, den Grill sauber machen zu können, ist es, auf pflegeleichte Modelle zu achten, Schmutz zu vermeiden und notfalls auf Hausmittel wie Apfelessig, Zitronensaft oder Natron zurückzugreifen. Ein Rezept für einen selbst gemachten Grillreiniger gibt es hier.
Pflegeleichte Grills: Augen auf beim Kauf!
Den meisten Menschen macht Putzen keinen Spaß. Schon bei der Auswahl eines Grills bekommt man schon eine Ahnung, wie aufwendig oder unkompliziert Sie den Grill reinigen können. Ob handlicher Campinggrill, Gartengrill oder komfortabler Grillwagen, hält minimalistisches Design fast immer den Reinigungsaufwand gering. Glatte Oberflächen, saubere Schweißnähte, versenkte Schrauben, schnörkellose Griffe lassen sich gut reinigen.
Rostfreie Materialien bevorzugen
Bevorzugen Sie ein hochwertiges Modell, das von Haus aus nicht anfällig für Rost ist. Entscheiden Sie sich für eine Grillstation oder einen Gasgrill, achten Sie darauf, dass dieser aus Edelstahl gefertigt ist. Edelstahl ist ein pflegeleichtes Material, das zudem auch nahezu rostfrei ist.
Im Idealfall sind auch die Schrauben aus Edelstahl. Das reduziert die Gefahr, dass der Grill rostet. Zwar kann sich bei Edelstahl Flugrost bilden. Doch wird Flugrost frühzeitig entfernt, kann sich das Durchrosten verhindern lassen.
Holzkohlengrill aus Edelstahl oder pulverbeschichtet
Bei sehr günstigen Holzkohlengrills lässt sich Durchrostung kaum vermeiden, allenfalls verlangsamen. Sie sind aus einfachem Stahl hergestellt und in der Regel pulverbeschichtet. Möchten Sie Ihren pulverbeschichteten Grill reinigen, verwenden Sie keinesfalls scharfe Reinigungsmittel, Drahtbürste oder Schwamm mit Scheuerseite. Beides kann die Pulverbeschichtung beschädigen.
Geringe Kratzer in der Pulverbeschichtung ermöglichen das Eindringen von Feuchtigkeit und die Bildung von Rost. Auch eine Grill Abdeckung hilft nicht. Daher sollten billige Grills immer trocken eingelagert werden, was bei der handlichen Größe auch kein Problem darstellt. Ist die Grillschale von Rost durchfressen, setzt die hohe Temperatur der Glut beim Grillen dem Material deutlich zu.
Langlebiger ist der Holzkohlengrill aus Edelstahl. In dieser Ausführung ist sowohl der Kugelgrill, als auch der Säulengrill erhältlich. Vor allem der Säulengrill aus Edelstahl lässt sich besonders gut reinigen und hält bei geringem Pflegeaufwand ewig. Dank der flachen Bauteile können Sie im Handumdrehen diesen Grill reinigen.
Grill Gusseisen reinigen – Einbrennen macht ihn pflegeleicht
Das Grillen auf einem Gussrost ist für viele die Königsdisziplin. Denn das gusseiserne Material verleiht dem Fleisch eine perfekte Kruste sowie tolle Brandings und sorgt bei richtigem Handling dafür, dass das Grillgut nicht am Rost festklebt.
Allerdings: Grillgeräte mit Gusseisen sind äußerst rostanfällig. Aber durch die richtige Anwendung kann dem Rosten entgegengewirkt und der Reinigungsaufwand deutlich reduziert werden
Gussrost einbrennen & Grillgenuss mit Patina perfektionieren
Bevor das Gusseisen erstmals zum Einsatz kommt, müssen Sie den Gussrost einbrennen. Das Einbrennen von Gusseisen bringt viele Vorteile. Dabei entsteht eine gewünschte Patina, die sich um die Poren des Eisens legt, einen Antihafteffekt bewirkt, darüber hinaus zuverlässigen Schutz vor Korrosion herstellt. Nach richtigem Einbrennen verhindert die Patina, dass Grillgut am Rost anhaftet, deshalb lässt sich besonders leicht der Grill reinigen.
Wie kann man Gusseisen richtig einbrennen?
Möchten Sie Ihr gusseisernes Grillrost einbrennen, benötigen Sie ein unraffiniertes Öl mit niedrigem Rauchpunkt sowie Hitze. Im ersten Schritt wird das neue Gussrost mit warmem Wasser abgewaschen, um Rückstände der Produktion zu entfernen. Anschließend muss der Gusseisen-Grillrost vollständig trocknen. Die Reinigung kann also am Vortag erledigt werden.
Kurz vor dem Einbrennen wird das gesamte Grillrost mit Öl bzw. Fett bestrichen. Geeignet ist beispielsweise ein Stück Schwarte, Sonnenblumenöl oder Rapsöl. Nach 10 Minuten wird überschüssiges Fett mit einem staubfreien Lappen oder Küchenkrepp abgerieben. Dabei vor allem in den Ecken unbedingt gründlich vorgehen, damit beim Einbrennen keine Blasen entstehen. Dies verhindert eine gleichmäßige Patina.
Nun kann der Grill eingeheizt und das Gusseisen eingebrannt werden. Bei einer Temperatur von 200-250°C mindestens 45 Minuten lang einbrennen, bis kein Rauch mehr aufsteigt. Lassen Sie den Gitterrost abkühlen und wiederholen Sie das Einbrennen mindestens ein zweites Mal, es bildet sich eine umso bessere Patina. Ausführlich wird das Einbrennen hier erklärt.
Wie reinige ich einen Gussrost?
Auch hier gilt, bereits beim Grillen die Verschmutzung so gering wie möglich zu halten. Bevor das Grillgut auf den Rost gelegt wird, sollte der Rost leicht eingefettet und ausreichend erhitzt werden. Dann haftet nichts an und im Idealfall ist es nicht erforderlich, dass Sie Ihren Grill reinigen.
Nachdem fertig gegrillt wurde, verbleibt der Gussrost auf dem Grill. Die enorme Hitze verbrennt sämtliche Rückstände. Das erkaltete Gitterrost mit etwas Öl leicht einreiben – fertig. Beim nächsten Grillen wird zunächst der Rost ordentlich eingeheizt und dadurch etwaiger Schmutz zuverlässig verbrannt.
Umso gründlicher Sie Ihr Gusseisen einbrennen, desto weniger häufig werden Sie Ihren Grill reinigen müssen.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!