Gartenhaus bauen – so gehts!
Alles wird teurer. Das betrifft leider auch alle Produkte, die man für Haus und Garten im Baumarkt kaufen kann. Wer sparen möchte, ist daher gut beraten, so viel wie möglich in Eigenleistung zu erbringen, wenn das nächste Upgrade für den Garten ansteht. Ist handwerkliches Geschick und der Wille vorhanden, kann man auch selbst ein Gartenhaus bauen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft einen Bausatz oder man fertigt alle notwendigen Elemente für das DIY-Gartenhaus selbst an.
Selbst Gartenhaus bauen: Was braucht man?
Wollen Sie ein Gartenhaus bauen, benötigen Sie neben handwerklichem Können eine ganze Menge an Baumaterial sowie diverses Werkzeug. Dies sollte bereits vor Baubeginn berücksichtigt werden. Falls außer den Materialien Werkzeuge für das Fundament und Holzbearbeitung gekauft werden müssen, kann aus finanziellen Gründen ein Gartenhaus-Bausatz günstiger sein.
Was braucht man für das Betonfundament?
- Betonmischer
- Eimer
- Gartenschlauch
- Beton
- Schubkarre
- Schaufel / Spaten
- Schalungsbretter
- Bausand oder Kies
- PE-Folie
- Stahlmatten
- Streifenflachverbinder
- Dachlatte zum Glätten des Betons
Was braucht man sonst noch zum Gartenhaus bauen?
- Holzbalken für Grundbalken, Eckpfosten, Querbalken
- Dachsparren
- Trapezblech
- OSB-Platten für Seitenwände
- Holz für den Innenausbau
- Fenster & Rahmen
- Tür
- Türbeschläge
- Schrauben
- Metallwinkel
- Schraubzwingen
- Wasserwaage
- Zollstock
- Anreißwerkzeug
- Dachpappe
- Dachrinne
- Lack & Pinsel
Welche Werkzeuge für die Holzverarbeitung?
- Elektrische Säge
- Akkuschrauber
- Schwingschleifer
Gartenhaus bauen – mit Fundament beginnen
Bevor Sie mit der Planung loslegen, prüfen Sie zunächst, ob Sie für das Gartenhäuschen eine Baugenehmigung benötigen. Darauf gehen wir noch im Artikel näher ein. Haben Sie dies geprüft und wissen Sie, wie groß Sie Ihr Gartenhaus bauen dürfen, beginnt der Bau mit dem Fundament.
Als Basis kommt Punktfundament, Streifenfundament oder Plattenfundament aus Beton in Betracht. Letzteres ist das am häufigsten gewählte Fundament für Gartenhäuser, da es sich hierbei um einen besonders tragfähigen Untergrund handelt.
Unter dem Plattenfundament wird eine 15 bis 20 cm hohe Kies- oder Schotterschicht angelegt, die vor allem als Frostschutz dient, von unten Feuchtigkeit abhält und zusätzlich mit einer Bauplane ausgelegt wird.
Der Erdaushub beträgt somit um die 30 cm. Zu Breite und Länge des Gartenhauses muss der Erdaushub auf beiden Seiten um die Dicke der Schalung erweitert werden. Anschließend wird der Kies eingefüllt, verdichtet, Dämmung sowie Bauplane integriert und die Bewehrung erledigt. Nun müssen die Stahlmatten eingelegt werden.
Bei mehrtägig trockenem Wetter kann der Beton eingegossen, glattgezogen und trocknen gelassen werden. Wichtig hierbei ist es, mit einem Spaten flach auf den frisch gegossenen Beton zu klopfen, damit Luftblasen entweichen. Der Betonboden muss zwei bis drei Tage aushärten. Nach drei Wochen ist das Betonfundament voll belastbar. Erst dann können Sie darauf das Gartenhaus bauen.
Streifenflachverbinder in das Fundament einsetzen
Um dem Gartenhäuschen eine hohe Stabilität zu verleihen und es mit dem Fundament zu verbinden, müssen für die Grundbalken Streifenflachverbinder in den noch zähflüssigen Beton eingesetzt werden. Für jede Wand ohne Tür wird ein Streifenflachverbinder benötigt. Für jede Tür braucht man zwei Verbinder, die jeweils rechts und links neben der Tür zu platzieren sind.
Gartenhaus bauen – der Aufbau des Grundgerüsts
Im ersten Schritt werden die Grundbalken auf das Betonfundament gesetzt. Diese bilden die Grundform des Gartenhäuschens. Anschließend folgt das Setzen der Eckpfosten, welche mit Metallwinkeln an die Grundbalken zu verschrauben sind. Auf gleiche Weise erfolgt der Aufbau der Türpfosten.
Das Grundgerüst wird vervollständigt, indem Sie die Querbalken von oben auf die Eckpfosten montieren. Diese dienen als Auflage für das Dach des Gartenhauses. Um das Dach zu bauen, werden die Dachsparren mit etwas Neigung angeschraubt. Dabei können Sie einen Dachüberstand einplanen.
Wände aus OSB-Platten bauen & Dachkonstruktion
Im nächsten Schritt werden OSB-Platten auf Maß geschnitten, um die Wände zu errichten. Dabei sollten gleich die Aussparungen für Fenster und Tür berücksichtigt werden.
Im Anschluss erfolgt das Einsetzen von Tür und Fenster. Der nächste Arbeitsschritt besteht darin, die Dachbalken zu montieren, das Dach mit Dachpappe abzudecken. Über die Dachpappe wird das Trapezblech montiert, wodurch das Dach des Holzhauses witterungsbeständig wird. Ein unter die Fenster befestigtes Brett erhöht die Stabilität der Wände und lässt sich zudem als Blumenbank oder Kräuterbank verwenden.
Unterhalb des Daches erfolgt die Befestigung vom Dachkännel, der über das Fallrohr Regenwasser und Tauwasser vom Dach in ein Regenfass umleitet.
Lesetipp: Wie wäre es mit einem Gartenhaus mit Anbau?
Selbst gebautes Gartenhäuschen streichen
Zum Abschluss des DIY-Projektes Gartenhaus bauen fehlt noch das Streichen. Hierfür wird das Holz geschliffen, grundiert und lackiert. Dadurch wird die Haltbarkeit erhöht und das Holzhäuschen optisch aufgewertet. Nun ist der Hausbau fertiggestellt und die Inneneinrichtung erfolgen. Hier haben wir Tipps für Sie, wie Sie Ihr Gartenhaus einrichten können.
Achtung: Unter Umständen ist eine Baugenehmigung erforderlich
Für die meisten Gartenhäuser ist keine Baugenehmigung notwendig. Aber es gibt Einschränkungen. Vielerorts darf das Holzhaus nicht höher als 3 Meter sein und keine Toilette enthalten.
Der Gesetzgeber beschränkt baugenehmigungsfreie Gartenhäuschen beispielsweise auf eine maximale Größe von 10 Kubikmeter. Jedoch gibt es je nach Bundesland diverse Abweichungen, sodass das Haus mitunter sogar weitaus größer sein darf. Zudem wird die maximale Größe aufgeteilt nach Innenbereich und Außenbereich.
In den Bundesländern Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen darf die Grundfläche höchstens 10 Quadratmeter haben. Will man dort ein Gartenhaus bauen, ist eine Baugenehmigung erforderlich, sobald das Holzhaus einen Außenbereich haben soll.
In Rheinland-Pfalz gelten 50 Kubikmeter als maximale Größe. Der Außenbereich darf höchstens 10 Kubikmeter betragen. Gartenhäuser ohne Genehmigung dürfen lediglich aus einer Etage bestehen. Ebenso ist die Nutzungsform stark beschränkt. Im Gartenhäuschen darf beispielsweise nicht dauerhaft gewohnt werden. Hier finden Sie die Bauordnungen aller Bundesländer.
Wollen Sie ein Gartenhaus bauen, erkundigen Sie sich deshalb bereits vor der Bauplanung beim örtlichen zuständigen Bauamt, ob eine Baugenehmigung beantragt werden muss und welche Maße sowie anderen Kriterien einzuhalten sind. Bei fehlender Baugenehmigung drohen hohe Bußgelder, zudem kann die Baubehörde den Abriss verlangen, wenn gegen das Baurecht verstoßen wurde.
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