Unkraut entfernen

Unkraut entfernen: Immer gründlich arbeiten

Unkraut entfernen: Immer gründlich arbeiten
Als Gärtner möchte man verständlicherweise den Garten unkrautfrei halten. Dies bedeutet: Sie müssen regelmäßig und gründlich das Unkraut entfernen. Dafür gibt es verschiedene Methoden, die mehr oder weniger effizient sind. Unliebsame Gewächse können mit der Hand gerupft, mit der Chemiekeule beseitigt, ausgegraben oder abgeflammt werden.

Die Herbologie (Unkrautkunde) unterscheidet in verschiedene Unkräuter, allerdings werden von Gärtnern vorwiegend alle Pflanzen als Unkräuter empfunden, die sich ungewollt bzw. unbeabsichtigt im Garten ausbreiten.

Einige dieser Unkräuter sind:

  • Gewöhnlicher Löwenzahn
  • Portulak
  • Weißer Gänsefuß

Drei Pflanzenarten, die schnell zum Frust des Gärtners werden, da sie sich äußerst fleißig vermehren und ihnen schwer Einhalt zu gebieten ist. Eine Löwenzahnpflanze kann bis zu 5.000 Samen produzieren und dafür sorgen, dass sie in nur einer Vegetationsperiode die gesamte Grünfläche auf einem Grundstück in eine leuchtend gelbe Wiese verwandelt.

Lesen Sie auch unseren umfangreichen Artikel „Unkraut Fugen Pflastersteine – was hilft?

Was ist bei Unkrautentfernung zu beachten?

Das Wildkraut Löwenzahn macht es sehr deutlich. Solange die gelben Blütenblätter auf der Wiese erblühen, muss eine Ausbreitung nicht befürchtet werden. Erst, wenn die bei der Fruchtreife entstehenden Flugschirme ausgebildet sind, kann jeder Windzug dafür sorgen, dass sich die Löwenzahnkolonie weiter ausbreitet.

Ein solches Wissen ist hilfreich, wenn Sie Unkraut entfernen wollen. Denn entfernen Sie die unliebsamen Pflanzen vor Samenreife und Ausbreitung der Samen, verhindern Sie bereits das weitere Zuwuchsen des Gartens mit den diversen Unkräutern. Abmähen ist keine zuverlässige Methode Unkraut zu entfernen, denn dabei können die Pflanzensamen zum Wachstum führen.

Methoden zum Unkraut entfernen

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Gartenlandschaft sowie die Fugen zwischen Gartenwegen oder Hofeinfahrten unkrautfrei zu bekommen. Diese lassen sich unterteilen in:

  • mechanische Methoden der Unkrautentfernung
  • thermische Methoden der Unkrautentfernung
  • chemische Methoden der Unkrautentfernung

Möchten Sie die Umwelt schonen, verzichten Sie auf die chemischen Unkrautentferner. Doch dann heißt es, mit Körpereinsatz und eventuell einem Unkraut-Abflammer dem ungewünschten Wildwuchs entgegen zu treten.

Ausrupfen, Ausstechen oder Ausgraben

Die meisten Unkräuter lassen sich möglichst sicher aus den Gärten verbannen, wenn sie mitsamt der Wurzel aus der Erde genommen werden. Es genügt nur bei einzelnen Unkräutern, am oberirdischen Teil der Pflanze kräftig zu ziehen, um sie samt Wurzeln aus dem Boden zu reißen.

Je jünger eine Pflanze ist, umso leichter lässt sie sich aus dem Boden ziehen. Am einfachsten gelingt das Unkraut entfernen auf diese Weise, wenn die Erde von Regen ordentlich durchnässt ist bzw. mit dem Gartenschlauch großzügig gewässert wurde.

Sind die Wurzeln so stark, dass Ausrupfen keine Option ist, können Sie mit einem langen Küchenmesser oder einem Ausstecher den Wildwuchs entfernen bzw. mit einem Spaten ausgraben.

Mit Abflammgerät Unkraut entfernen

Das Ausgraben ist die wirksamste Variante, den Garten vor Wildwuchs zu schützen. Beinahe unmöglich ist diese Lösung, wenn zwischen Gartenplatten Unkräuter emporranken. Dann kann natürlich zunächst versucht werden, ob Sie mit einem Fugenkratzer oder durch Ausreißen die Wurzeln erwischen und Ruhe haben.

Da diese Methoden meist nicht wirklich fruchten, ist das Abflammen des Unkrauts vor allem bei Gehwegen, Bürgersteigen und Rasenkanten eine wirksame Lösung, die nicht allzu aufwändig ist.

Mit einem Gasbrenner wird einfach der sichtbare Pflanzenteil abgebrannt. Im zweiten Schritt wird die Flamme nochmals an den abgeflammten Stil jeden Unkrauts gehalten, damit die Hitze in den Grund geleitet wird.

Auf diesem Weg können Sie nur oberirdisch Unkraut entfernen, die Wurzeln verbleiben jedoch aktiv in der Erde und bilden langfristig wieder neue Pflanzen aus. Dennoch ist das Abflammen eine gute Wahl, da der Aufwand recht gering ist und die Wirkung verhältnismäßig lang anhält. Zudem wird der Boden nicht durch den Einsatz chemischer Unkrautvernichter belastet.

Tipp: Das Einkehren von Sand in die Fugen ist ein geeignetes Mittel, um den Unkrautnachwuchs zu verlangsamen und zu reduzieren. Ebenfalls können Sie Steinmehl als Fugenmasse verwenden.

Einsatz von Herbiziden

Chemische Unkrautvernichter werden als Herbizide bezeichnet. Unterschieden wird hierbei zwischen Breitbandherbiziden und selektiven Herbiziden. Zudem gibt es so genannte Safener, die für Kulturpflanzen weniger schädlich sein sollen. Da chemische Substanzen bei der Unkrautvernichtung für Mensch und Umwelt nicht ohne Risiko sind, sollten wir Gärtner stets auf ihren Einsatz verzichten und stattdessen mit mechanischen Techniken wie Ausreißen, Ausgraben und Abflammen Unkraut entfernen.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern ist darüber hinaus ohnehin durch den Gesetzgeber streng geregelt und nicht zulässige oder richtige Anwendung kann bestraft werden. Dies gilt auch für den Einsatz von Essigsäure, Salz und Haushaltsreiniger.

Hartnäckiger Unkrautwuchs

Die Unkrautentfernung sollte wenigstens zweimal jährlich erfolgen – im Frühjahr und im Herbst. Auf diese Weise verhindern Sie das unkontrollierte Verbreiten. Bildet sich in der Zwischenzeit abermals Wildwuchs, sollte dieser schnellstmöglich entfernt werden, weil die Verwurzelung noch nicht stark ist und das Ausreißen keine Mühe macht.

Nur in den seltensten Fällen lässt sich eine Gartenfläche nicht mehr vom Unkraut befreien, so dass sich empfiehlt, über den Austausch des Bodens nachzudenken. Aufschütten ist kein probates Mittel, da sich langfristig der Wildwuchs wieder durchsetzen kann. Empfohlen wird, eine Schicht von etwa 30 Zentimetern flächendeckend abzutragen und gegen qualitativen Mutterboden aufzufüllen.

Quecken und Giersch sind beispielsweise Unkräuter, die kaum zu bändigen sind und sich weitreichend verwurzeln und sich nur unter größtem Aufwand entfernen lassen. Um die Quecken loszuwerden, muss man dem Wurzelverlauf nachgraben und alle Wurzeln vollständig (!) aus dem Boden nehmen. Wurzelreste lassen die Quecke munter weiterwachsen. Die Quecke macht also ihrem Namen („kräftig“, „lebendig“) alle Ehre und bringt so manchen Gärtner in Verzweiflung.

Der Austausch des Mutterbodens kann daher eine deutlich bessere Option sein, langfristig den Garten unkrautfrei zu machen. Weitere Tipps finden Sie auch bei Arbeitskreis Wasser- und Pflanzenschutz.

Entfernte Unkrautpflanzen nicht im Kompost entsorgen!

Damit Ihre Grünoase auch dauerhaft unkrautfrei bleibt, sollten Sie entfernte Unkräuter nicht im Komposter entsorgen. Die Pflanzenreste können dort ihren Samen verlieren. Die Samen mischen sich durch das Umwälzen des Komposts in das verottende Material und gelangen durch das Einbringen des Komposts in die Gartenbeete wieder dort und führen zum erneuten Unkrautwuchs. Entferntes Unkraut ist deshalb besser an eine Sammelstelle für Grünabfälle abzugeben.

Dennoch stellt auch entferntes Unkraut eine attraktive Biomasse dar, die wertvolle Mineralstoffe enthält. Insofern Sie vor der Blüte Unkraut entfernen, dieses vollständig trocknen lassen und anschließend in den Kompost einarbeiten, können Sie das gefahrlos machen.

2 Kommentare
  1. Gara
    Gara sagte:

    Wir hatten das gleiche Problem, im Vorgarten sind wir es auch leider nicht ganz los geworden (Disteln, Brennesseln – immerhin den Löwenzahn fressen unsere Kaninchen).
    Wir haben dann dieses Frühjahr vertikutiert – danach sah der \“Rasen\“ dann wirklich aus wie ein verbranntes Stoppelfeld aus. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen.Dann haben wir gedüngt (möchte ich allerdings auch nicht häufiger machen, ich will möglichst einen chemiefreien Garten) und an manchen ganz schlímmen Stellen ein bißchen neu ausgesät. Dann kam uns der dann folgende tagelang dauernde Regen entgegen.
    Inzwischen sind die gedüngten Stellen total grün und die nicht gedüngten zumindest hellgrün. Jetzt mähen wir halt jede Woche und lassen ein bißchen höher stehen. Sieht inzwischen gar nicht mehr so schlecht aus.

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  2. Mario
    Mario sagte:

    Ja, das ungeliebte Unkraut, die Plage eines jeden Hobbygärtners und Grundsütckbesitzers. Da bleibt nur das mühsame Rupfen per Hand oder der Einsatz von Gartengeräten. Auf die Anwendung von chemischen Unkrautvernichtern würde ich verzichten! Ich verwende am liebsten einen Gasbrenner gegen Unkraut. Spass macht es auch noch ;)

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