Terrassendielen verlegen
Möchten Sie Terrassendielen verlegen, können Sie dies mit handwerklichem Geschick selbst erledigen. Bevor Sie in den Baumarkt fahren oder online bestellen, um das notwendige Zubehör für den Terrassenbau zu besorgen, nehmen Sie sich zuerst der Planung Ihrer neuen Terrasse an. Neben der Entscheidung, ob Sie Holzdielen oder WPC Dielen verlegen wollen, stellt sich bei der Terrassenplanung auch die Frage nach der Terrassengröße und vor allem nach dem Verlegemuster. Denn je nachdem, für welches Muster Sie sich beim Verlegen der Terrassendielen entscheiden, müssen Sie ein entsprechend geeignetes Terrassenfundament planen.
Terrassendielen verlegen – welches Material?
Neben der Steinterrasse sind Holzterrassen und WPC Terrassen sehr beliebt. Die Materialien unterscheiden sich in der Optik und jedes Material hat individuelle Vorteile und Nachteile.
Holzdielen – tropische oder heimische Hölzer?
Aufgrund der vielen Holzarten bietet sich eine immense Auswahl, wenn Sie eine Holzterrasse planen. Eines der beliebtesten Hölzer für den Terrassenbau ist das Tropenholz Bangkirai, welches aus Südostasien stammt. Auch die tropischen Hölzer Teak, Bongossi, Garapa und Massaranduba sind, wie das beliebte Bangkirai massiv, witterungsbeständig und eignen sich zum Terrassenbau.
Bedenken gegen Tropenhölzer sind berechtigt, da in Tropenwäldern regelrechter Raubbau betrieben wird. Entscheiden Sie sich für Terrassendielen aus einem Tropenholz, sollten Sie beim Kauf der Holzdielen auf FSC-Zertifizierung achten, welches für nachhaltige Forstwirtschaft steht.
Da heimische Holzarten ohnehin hervorragende Eigenschaften mit sich bringen, um als Terrassenholz Wind und Wetter zu trotzen, sollten Sie sich für eines der heimischen Hölzer entscheiden, wenn Sie hölzerne Terrassendielen verlegen wollen. Welche Holzsorten sich eignen, haben wir im Artikel “Welches Holz für die Terrasse?” thematisiert.
WPC Terrasse: Was ist WPC und welche Vorteile und Nachteile gibt es?
Ursprünglich handelte es sich bei dem Material WPC um einen Holz-Kunststoff -Verbundwerkstoff. Die Abkürzung stammt aus der englischen Sprache und steht für “Wood Plastic Composite”. Dem Kunststoff werden beispielsweise Holzspäne oder Sägemehl beigemischt.
Hinzu kommen Additive, die sich positiv auf die gewünschten Materialeigenschaften auswirken. Inzwischen wird der Kunststoff nicht mehr nur mit Holz gemischt, sondern es kommen bei der Fertigung des Verbundwerkstoffs auch weitere Zellulose-Materialien zum Einsatz (z. B. Gräser, Bambus).
Zur Auswahl stehen WPC Terrassendielen in diversen Ausführungen mit Hohlkammern oder mit Vollprofilen. Hohlkammerdielen sind günstiger, Massivdielen weisen bessere Stabilität und höhere Lebenserwartung auf.
Aufgrund des Kunststoffanteils, der bei etwa 30 bis 40 % liegt, lassen sich WPC Terrassendielen in jeder beliebigen Farbe herstellen. Allerdings sind WPC Terrassendielen einfarbig und ohne Muster. Sowohl auf der Oberfläche, wie auch auf der Unterfläche sind Rillen in den Verbundwerkstoff eingearbeitet, sodass sich durch Rillenprofil und Farbe eine attraktive Auswahl bietet. Hier finden Sie eine ökologische Bewertung von WPC.
Unterschiede zwischen Holzterrassendielen und WPC Terrassendielen
Holzdielen bestehen aus reinem natürlichen Material. Handelt es sich um ein heimisches Holz, ist dies sehr nachhaltig. WPC Dielen bestehen teilweise aus Kunststoff. Dies ist nur insofern nachhaltig, wenn der Kunststoffanteil aus recyceltem Kunststoff hergestellt wird.
Holz und WPC Dielen weisen gegenüber Witterungseinflüssen eine hohe Resistenz aus. Allerdings braucht Holz Pflege, um dauerhaft schön auszusehen und langlebig zu sein. Die Einflüsse von UV-Strahlung sorgt für eine Verfärbung des Holzes. WPC verfärbt sich deutlich langsamer durch das UV-Licht der Sonne. Darüber hinaus findet keine Verrottung bei permanenter Feuchtigkeit (z. B. in Poolnähe) statt.
Wer die natürliche Maserung von Holz liebt, wird in dieser Hinsicht von WPC Terrassendielen eher enttäuscht, da sie nur einfarbig und ohne Muster erhältlich sind. Dafür sind WPC Dielen splitterfrei und besonders pflegeleicht.
Beim Terrassendielen verlegen benötigten Holzdielen und WPC Dielen ein geeignetes Fundament sowie eine Unterkonstruktion, sodass der Aufwand für die Vorlegearbeiten in etwa gleich sind.
Terrassendielen verlegen: Welche Werkzeuge und welche Geräte werden benötigt?
Wollen Sie in Eigenleistung Ihre neue Terrasse selbst bauen (LINK), benötigen Sie einige Werkzeuge und Elektrogeräte, um das Fundament anzulegen, die Terrassendielen auf die richtige Länge und Breite zu kürzen und zu verschrauben. Nachfolgend eine Übersicht, welche Arbeitsmaterialien Sie neben Dielen, Steinplatten, Dachlatten bzw. Konstruktionsbalken, Stellfüßen, Schrauben usw. benötigen.
Für die Schnürgerüste:
- Erdspieße
- Maurerschnur
- Gummihammer
Zum Messen, Planen & Kontrollieren der Maße:
- Zollstock
- Maßband
- Richtlatte
- Wasserwaage
Für Auskoffern, Erdarbeiten & Verdichten:
- Schaufel, Spaten
- Schubkarren
- Rüttelplatte
Zum Kürzen & Verschrauben
- Säge (Stichsäge, Kreissäge, Kappsäge)
- Akku-Bohrschrauber
- Bohrer
- Senkkopfbohrer
- Werkzeug zum Entgraten
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Welche Höhe muss man beim Terrassenbau einplanen?
Grundsätzlich ist eine Planung der Terrasse in Skizzenform zu empfehlen. Neben Länge und Breite, welche die Terrassengrundfläche festlegen, spielt ein drittes Maß eine elementare Rolle: Die Gesamthöhe, die sich durch die aufgebauten Schichten von Terrassenfundament, Unterkonstruktion und Terrassendielen ergibt.
Die Höhe ist zwingend akkurat zu berechnen, da dieses Maß darüber entscheidet, dass der Terrassenboden auf der gewünschten Ebene abschließt (z. B. Oberkante Treppe, Terrassentür am Haus). Sobald die Gesamthöhe berechnet ist, steht das Maß fest, in welcher Höhe der Erdaushub zu erfolgen hat.
Der geschichtete Aufbau einer Terrasse setzt sich wie folgt zusammen – beginnend beim Boden.
Fundament für eine Dielenterrasse
- Unkrautvlies
- Splitt, Schotter oder Kies
- Sand
- Rasenkanten oder Gehwegplatten aus Beton
Tipp: Wenn Sie vor dem Terrassendielen verlegen das Fundament aufbauen, verdichten Sie nach dem Auskoffern und dem Schichten mit einer Rüttelplatte. Umso besser das Fundament verdichtet ist, desto weniger setzen sich späte die Rasenkanten oder Gehwegplatten, auf denen die Unterkonstruktion aufgebaut wird. Lesen Sie auch unseren Artikel „Terrasse selbst bauen“ – hier gehen wir speziell auf den richtigen Aufbau des Fundaments ein.
Terrassenaufbau (Holzdielen oder WPC Dielen)
- Unterkonstruktion (aus Dachlatten oder WPC Konstruktionsbalken)
- ggf. höhenverstellbare Stellfüße
- Terrassendielen
Tipp: Um Regenwasser vom Haus abzuleiten, ist bereits vor dem Terrassendielen verlegen ein Gefälle von 1 bis 2 Prozent einzuplanen. Das heißt: Von der Hauswand bis zum entgegengesetzten Ende der Terrassenfläche erfolgt das Auskoffern in einer leichten Schräge. Pro Meter Terrassenlänge ist also ein Gefälle von 1 bis 2 Zentimeter einzuhalten, damit Wasser vom Haus abgeleitet wird. Alle Schichten des Fundaments sowie der Unterkonstruktion werden bei gleichbleibender Stärke abschüssig aufgebaut.
In welchem Muster möchten Sie die Terrassendielen verlegen?
Einerseits ist es eine Geschmacksfrage, für welche Dielenanordnung Sie sich entscheiden. Hauptsächlich werden Dielen entweder längs parallel oder quer zur Hauswand verlegt. Selbstverständlich können Sie sich auch für extravagante Verlegemuster entscheiden (z. B. diagonal zur Hauswand).
Die Anordnung, in der Sie die Dielen verlegen, kann auch von der Länge der Dielen abhängig gemacht werden – insbesondere dann, wenn die Terrasse deutlich länger oder breiter ist, wie die einzelnen Holzdielen bzw. WPC Dielen. Planen Sie eine kleine Terrasse, können Sie alle Bretter auf die gleiche Länge kürzen und die einzelnen Reihen bündig verlegen, sodass keine Stückelung der Dielen notwendig ist. Bei großen Maßen besteht eine Bahn aus mehreren Dielen, die teilweise gestückelt werden müssen. Sie können entscheiden, ob die Stoßkanten pro Reihe jeweils auf der gleichen Höhe aufeinandertreffen oder versetzt angeordnet werden.
Terrassendielen verlegen: Die einzelnen Schritte beim Terrassenbau
Nachdem die Planung, die Besorgungen aller benötigten Materialien und Werkzeuge erledigt sind und die Auskoffern erfolgt ist, beginnt der Terrassenbau. Im ersten Schritt wird mit Rasenkanten, die hochkant in die Erde gestellt werden, die Terrassengrundform umrandet. Achten Sie hier auch bei der Begrenzung darauf, die Rasenkantsteine mit dem errechneten Gefälle zu setzen. Das Anlegen des Fundaments, das Einbringen von Unkrautvlies sowie das Verdichten wird im zweiten Arbeitsschritt erledigt.
Steinplatten für die Unterkonstruktion verlegen
Damit die Unterkonstruktion stabil aufgebaut werden kann, legen Sie auf das verdichtete Fundament Gehwegplatten oder Rasenkantsteine flach aus. Hilfreich ist hierbei das Spannen von Richtschnuren, um einerseits überall die benötigte Höhe einzuhalten und andererseits ein gleichmäßiges Gefälle herzustellen.
Tipp: Aufgrund des Gefälles können Sie mit einer Wasserwaage nur bedingt kontrollieren, ob die Steinplatten auf gleicher Höhe in das Fundament eingebracht wurden. Zur Überprüfung eignet sich daher eine möglichst lange Richtlatte, die Sie jeweils längs und quer auf die einzelnen Reihen legen.
Außerdem ist dabei ist darauf zu achten, dass die Platten zwar auseinanderliegen. Jedoch sollte der Abstand nur so groß gewählt werden, dass später die Dachlatten bzw. Konstruktionsbalken für die WPC Dielen, auf denen Sie später die Terrassendielen verlegen und befestigen, höchstens einen Abstand von 30 cm haben sollten. Wird ein größerer Abstand gewählt, muss damit gerechnet werden, dass die Dielen durchhängen oder bei starker Belastung brechen.
Zudem ist bei den äußeren Steinplatten, die an Hauswand und an die begrenzenden Rasenkanten stoßen, ein Abstand von ca. 2 bis 3 Zentimeter einzuhalten. So kann Regenwasser nach unten absickern.
Unterkonstruktion aufbauen
Um Holzdielen oder WPC Terrassendielen zu fixieren, wird ein tragfähiger Unterbau benötigt. Bei beiden Varianten können Holzlatten verwendet werden. Für eine WPC Terrasse können auch spezielle Konstruktionsbalken verwendet werden. Falls erforderlich, stehen für WPC Dielen höhenverstellbare Füße zur Verfügung, die zwischen Steinplatten und Konstruktionsbalken zum Höhenausgleich einsetzt werden.
Konstruktionsbalken oder Dachlatten werden quer zur Verlegerichtung der Terrassendielen verlegt, so dass Unterkonstruktion und Dielen über Kreuz gelegt werden. Dies ist für die Stabilität der Terrasse elementar.
Terrassendielen verlegen: Dielen richtig befestigen
Möchten Sie Terrassendielen verlegen, haben Sie bei WPC Dielen zwei Befestigungsmöglichkeiten. Entweder verwenden Sie ein Klicksystem. Dabei werden kleine Elemente in die Unterkonstruktion befestigt. Die WPC Dielen werden anschließend in die Clips geklickt. Oder Sie verschrauben die WPC Terrassendielen von oben in die Unterkonstruktion. Dieses Methode wird auch bei Verlegen von Terrassendielen aus Holz angewandt.
Auch bei diesem Arbeitsschritt sollten Sie eine Schnur über die gesamte Terrassenlänge bzw. Terrassenbreite spannen. So können Sie alle Schrauben auf einer Linie eindrehen und erreichen ein optisch schönes Ergebnis.
Halten Sie beim Verlegen einen gleichmäßigen Abstand zwischen allen Terrassendielen ein, sodass Wasser nach unten abfließen kann. Für WPC Dielen gibt es ein sogenanntes Fugenprofil, mit dem sich die Fugen verschließen lassen. Das weiche und anpassungsfähige Material wird zwischen die Fugen gedrückt und schließt bündig mit der Oberfläche der Dielen ab. Dies beugt vor, dass beispielsweise Essensreste und Krümel durch die Fugen nach unten fallen, wenn Sie auf der Terrasse essen oder grillen.
Tipp: Bevor Sie beim Terrassendielen verlegen die Befestigungsschrauben eindrehen, bohren Sie unbedingt die dafür notwendigen Löcher durch die Dielen und die Unterkonstruktion. So vermeiden Sie, dass WPC Dielen oder Holzterrassendielen reißen oder bersten. Bearbeiten Sie die vorgebohrten Löcher mit einem Senkkopfbohrer, damit Sie die Schrauben ordentlich in den Dielen versenken können. So verhindern Sie überstehende Schraubenköpfe, die eine Verletzungsgefahr darstellen.
Kommen wir zum letzten Schritt beim Terrassendielen verlegen. Um die Ränder der Terrasse ordentlich zu gestalten, verwenden Sie Abschlusskanten oder L-Winkel. Diese werden zwischen den begrenzenden Rasenkanten und den Dielen eingearbeitet, sodass die gesamte Terrassenfläche mit einer schönen Umrandung abschließt.
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