Hecken schneiden

Hecken schneiden

Hecken schneiden
Rund um Gartenarbeiten hat der Gesetzgeber ein paar Regeln aufgestellt – diese gibt es auch, wenn Sie auf Ihrem Grundstück oder in Ihrem Garten Hecken schneiden wollen. Doch nicht nur aufgrund von Gesetzen, sondern auch aus gärtnerischer Sicht gibt es rund um den Heckenschnitt einiges zu beachten.

Hecken schneiden: Das müssen Sie bei der Heckenpflege beachten

Wie schneidet man Hecken am besten?

Für den Heckenschnitt stehen verschiedene Gartenwerkzeuge parat. Die Auswahl reicht von der manuellen Heckenschere über elektrische Modelle, Akkugeräte und Benziner. Welche Heckenschere das beste Gerät ist, hängt immer davon ab, wann und in welchem Umfang Sie Hecken schneiden müssen.

Heckenschere manuell, elektrisch oder mit Benzin?

Dies bleibt letztlich Ihnen überlassen. Ob Sie mit einer manuellen Schere den Rückschnitt ausführen oder mit einer elektrischen bzw. benzinbetriebenen Heckenschere arbeiten, hängt auch davon ab, wie viel Hecke Sie zu schneiden haben.

Manuelle Heckenschere – viele Vorteile, einige Nachteile

Eine manuelle Heckenschere wird immer benötigt, denn sie erlaubt Feinarbeiten, kann quasi zu jeder Tageszeit (auch an Sonn- und Feiertagen) eingesetzt werden und bietet sich an für den zweiten Formschnitt im Frühsommer. Das Schneiden mit der manuellen Schere geht jedoch ganz schön in die Hände und ab einer gewissen Schnittmenge wird es anstrengend.

Angetriebene Heckenscheren – praktische Gartengeräte

Hier gibt es verschiedene Antriebsarten:

  • Stromversorgung durch Kabel (vorteilhaft, weil leistungsstark und geeignet für längere Einsätze, Nachteil: Stromkabel muss mitgeführt werden, falls kein Stromanschluss in der Nähe, muss mit Verlängerungskabel geschnitten werden).
  • Heckenschere mit Akku (relativ leise im Betrieb, maximale Flexibilität, weil kabelungebunden, akkubetriebene Heckenscheren sind günstig in der Anschaffung, Nachteil: Akkureichweite und Nachlassen der Akkukapazität)
  • Benzin-Heckenschere (beste Leistung, jedoch sehr laut und nicht umweltfreundlich).

Jede dieser Heckenscheren gibt es als sogenannte Teleskop-Heckenscheren, die zahlreiche Vorteile mit sich bringen und insbesondere bei schwer zugänglichen Stellen oder sehr hohen Hecken eingesetzt werden. Nähere Infos dazu gibt es z. B. hier.

Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung

Außer der manuellen Heckenschere unterliegen alle anderen (motorbetriebenen) Heckenscheren der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung und dürfen lediglich außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten betrieben werden. An Sonntagen und Feiertagen ist der Betrieb komplett verboten, dies gilt auch von 20 Uhr bis 7 Uhr sowie 13 bis 15 Uhr. Selbstverständlich dürfen Sie in den Ruhezeiten mit der manuellen Heckenschere immer Hecken schneiden, da diese nicht unter die Lärmschutzverordnung fallen.

So wird die Hecke gerade

Bei geraden Heckenformen hilft Ihnen dieser einfache Trick, damit die Hecke gerade geschnitten werden kann. Stecken Sie auf beiden Seiten der Hecke lange Holzstäbe in die Erde, an denen Sie ein Schnürgerüst errichten, indem Sie eine Schnur über die Hecke spannen. Daran können Sie sich beim Hecken schneiden orientieren.

Wann darf man Hecken schneiden?

In jedem Kalenderjahr gibt es nur wenige Zeitfenster, wann Sie den Heckenschnitt erledigen können und dürfen. Die möglichen Zeitfenster ergeben sich durch die Natur und durch das Bundesnaturschutzgesetz.

Bundesnaturschutzgesetz grenzt Zeitraum ein

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) schützt mit § 39 (1)1 und 3 wild lebende Tiere. Dort heißt es wie folgt:

BNatSchG § 39

(1) Es ist verboten,

1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten,

3. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören.

und außerdem wird das Heckenschneiden vom Gesetzgeber auch hierdurch geregelt

BNatSchG § 39

(5) Es ist verboten,

1. die Bodendecke auf Wiesen, Feldrainen, Hochrainen und ungenutzten Grundflächen sowie an Hecken und Hängen abzubrennen oder nicht land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich genutzte Flächen so zu behandeln, dass die Tier- oder Pflanzenwelt erheblich beeinträchtigt wird,

2. Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

Durch das Gesetz soll der heimische Tierbestand geschützt werden, der im Zeitraum vom 01. März bis zum 30. September ungefährdet in Hecken nisten und brüten darf. In dieser Zeit ist das Hecken schneiden somit verboten. Bei Verstoß droht ein Bußgeld, das bis zu 50.000 Euro betragen kann.

Lediglich Form- und Pflegeschnitte sind erlaubt, erfordern dann aber sorgfältige Rücksichtnahme auf brütende Tiere.

Beim Hecken schneiden auf das Wetter achten

Vom 01. Oktober bis Ende Februar können Sie den Heckenschnitt erledigen. Allerdings müssen Sie in den Wintermonaten berücksichtigen, dass nur bis zu einer Temperatur von bis zu fünf Grad Minus geschnitten werden darf, da sonst die Zweige gequetscht werden und Schnittwunden nicht optimal verheilen können. Ideal ist daher ein frostfreier Zeitpunkt, damit die Wunden gut verharzen und sich verschließen können.

Optimal ist der Schnitt der erste Schnitt Ende Februar bzw. Anfang März und ein zweiter Schnitt im Frühsommer; etwa um den Johannistag (24. Juni). Wird im Frühjahr zum ersten Mal ein Kräftiger Schnitt durchgeführt und im Frühsommer ein schwächerer, wächst die Hecke sicher und gleichmäßiger. Die neuen Sommertriebe bilden sich unterhalb der Schnittstelle und bekommen viel Licht.

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