Frühbeet anlegen im Garten

Frühbeet – perfektes Klima für junge Pflanzen

Frühbeet - perfektes Klima für junge Pflanzen
Um eine bessere Ernte zu erzielen, lassen sich zahlreiche Pflanzen bereits im Winter auf der Fensterbank oder in einem Mini-Gewächshaus vorkultivieren, um als kleines, aber starkes Pflänzchen im Frühling ins Freiland umgesiedelt zu werden. Eine weitere Methode, Jungpflanzen heranzuziehen und sie zu stärken, ist das Frühbeet. Dabei handelt es sich um eine ganz spezielle Art Gewächshaus, welches zahlreiche Vorteile bietet. Übrigens können Sie auch ein Hochbeet bepflanzen, das mit einem Frühbeetaufsatz ausgestattet ist.

Bild: Gemüse und Salat im Frühbeet anbauen

Was ist ein Frühbeet?

Ein Frühbeet gibt es in drei verschiedenen Varianten, doch immer handelt es sich um ein relativ einfaches, Gewächshaus, das aufgrund seiner Bauweise und seiner geringen Höhe nicht begehbar ist. An seiner höchsten Stelle wird das Maß von einem Meter nicht überschritten. Das Beet wird von außen begärtnert und besitzt dafür eine Klappe zum Öffnen und Schließen des Beets. Innerhalb des Beets herrscht ein optimales Klima, welches die Anzucht und das Wachstum junger Pflänzchen positiv unterstützt.

Das Frühbeet bietet jungen Pflanzen perfektes Treibhausklima, um gut zu keimen und zu verwurzeln. Ein Pflänzchen, das in diesem perfekten Klima heranwächst, ist kräftig, wenn es dann in April und Mai nach draußen ins große Gemüsebeet kommt. Auch Gewächse, die bereits im Winter im Haus vorgezogen wurden (z. B. Chili-Pflanzen oder Tomaten) werden bei milden Außentemperaturen ins Frühbeet umgesiedet, um die Pflanzen abzuhärten, bevor es dann ins Freilandbeet geht.

Welche Frühbeete gibt es?

Unterschieden wird in die Varianten Kaltbeet, Warmbeet sowie Wanderbeet. Alle Beete haben eine lichtdurchlässige Abdeckung, durch die Sonnenstrahlen eindringen und so das Beet erhitzen.

Wie funktioniert ein Kaltbeet?

Ganz ohne externe Wärmezufuhr kommt das Kaltbeet aus. Es erwärmt sich durch die Sonnenwärme, die am Standort vorherrscht. Im Kaltbeet herrscht ein Treibhausklima, das vor allem für vorkultivierte junge Pflänzchen ideal ist, die auf die Umsiedelung ins Freiland abgehärtet werden sollen. Zum Bepflanzen wird herkömmliche Gartenerde benutzt.

Wie funktioniert ein Warmbeet?

Im Warmbeet werden natürliche Materialien als Unterlage verwendet. Laub und Mist werden in die Erde eingearbeitet. Das Gemisch wird ca. 80 cm im Warmbeet aufgefüllt. Durch die Verrottung von Mist und Erde unter Einwirkung der Sonnenwärme erhitzt sich das warme Beet deutlich mehr, wie das Kaltbeet. In Warmbeeten werden bevorzugt Sämereien ausgebracht, die unter dem warmen Treibhausklima eine besonders gute Keimfähigkeit aufweisen.

Wie funktioniert ein Wanderbeet?

Während Kaltbeet und Warmbeet Frühbeete mit festem Standort sind, wandert das Wanderbeet durch das Gemüsebeet. Dort, wo gerade Gemüse und Salat angepflanzt werden, wird die Anbaufläche mit einem Folien-Gewächshaus überspannt, um ein keimfreundliches Treibhausklima herzustellen. Sobald die Pflänzchen gut gekeimt haben, wandert das Foliengerüst in die nächste Beetfläche, die dann bepflanzt wird.

Frühbeet anlegen im Garten

Frühbeet kaufen oder selbst bauen

Noch vor 30 oder 20 Jahren hatte fast jeder Gärtner ein oder mehrere Frühbeete im Garten, um den Ertrag der Salat- und Gemüseernte zu steigern. Es handelte sich meist um Eigenbauten; die Konstrukte wurden aus alten Materialien errichtet und sahen mitunter abenteuerlich aus. Heute können Frühbeete nach wie vor selbst gebaut werden, doch die Preise für fertige Gewächshäuser sind so attraktiv, dass kaum ein Gärtner selbst ein geschlossenes Beet errichtet. Hier können Sie sich Modelle und Preise anschauen.

Soll das Frühbeet optisch ansehnlich und gleichzeitig robust sein, benötigten Sie für den Eigenbau witterungsbeständige Materialien wie Aluminium. Zudem brauchen Sie entsprechendes Werkzeug für die Bearbeitung von Führungsprofilen und Sie müssen lichtdurchlässige, UV-beständige Hohlkammerplatten auf Maß zuschneiden lassen und in das Alu-Gerüst einsetzen. Dies erfordert zweifelsfrei schon mehr handwerkliches Geschick und daher ist es effektiv empfehlenswert, im Gartencenter oder im Baumarkt nach einer Fertiglösung zu schauen.

Regelmäßig lüften im Frühbeet

In Frühbeeten herrscht ein feucht-warmes Klima, das nicht unproblematisch ist. Damit sich kein Schimmel bildet, müssen ein paar wichtige Dinge beachtet werden.

Das statische Frühbeet sollte vor dem Bepflanzen mit einer Drainage versehen werden, um Staunässe zu vermeiden.Das Substrat sollte im Vorjahr eingearbeitet werden, damit es bereits gut verrottet ist, wenn die erste Bepflanzung erfolgt. Ähnlich, wie im Komposthaufen wird neues Material eingearbeitet, um den Verrottungsprozess in Gang zu halten.

Aufgrund seiner geringen Größe muss das geschlossene Beet regelmäßig gelüftet werden. Dazu genügt ein Öffnen der Abdeckung für einige Minuten. Der Luftaustausch muss etwa 1 bis 2 mal am Tag erfolgen, zumindest aber dann, wenn sich Kondenswasser am Deckel des Frühbeets gebildet hat. Zu häufig Lüften ist kontraproduktiv, da sonst die Erwärmung nicht ausreicht.

Weitere Tipps gibt es auf dieser Seite vom Freistaat Sachsen, Abteilung Gartenbau, Gartenakademie: https://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/download/Fachtext_Paprika_GWH_Soe.pdf

Welche Temperatur wird im Frühbeet benötigt?

Ideal ist eine durchschnittliche Temperatur von 22 bis 25°C. Es muss natürlich immer auf die individuellen Bedürfnisse des Pflanzguts geachtet werden. Durch die Häufigkeit des Öffnens kann die Temperatur im Inneren des Frühbeets geregelt werden. Frühbeete können, wenn sie zu viel Sonne abbekommen, schnell überhitzen. Dann kann ein Holzstück unter die Klappe geklemmt werden, um durch den offenen Spalt Wärme abzuleiten.

Fehlt das Sonnenlicht und kommt das kleine Gewächshaus nicht auf optimale Temperaturen, kommt das Beheizen mit einer Heizmatte oder ähnlichem in Betracht. Dies sollte jedoch nicht das Ziel sein. Viel wichtiger ist es daher, den idealen Standort für das Frühbeet zu wählen.

Wo sollte ein Frühbeet aufgebaut werden?

Da die Morgensonne im Frühjahr noch nicht allzu viel Hitze liefert, wird das Frühbeet vor allem durch die Mittagssonne erwärmt. Diese kann je nach Region jedoch schon im Frühling sehr warm sein, so dass eine Überhitzung passieren kann. Wohnen Sie im Süden und haben Sie schon früh im Jahr sonnenreiche Tage mit warmer Frühlingssonne, platzieren Sie das Frühbeet am besten so, dass es am Nachmittag im Halbschatten steht. Wohnen Sie im hohen Norden, sollte am Nachmittag Vollsonne auf das Beet fallen.

Letztlich werden Sie erst Aufschluss über die Temperatur im Gewächshaus haben, wenn Sie eine Gartensaison das Frühbeet bewirtschaftet haben. Manchmal ist eine Umsiedelung des Beets erforderlich; insbesondere dann, wenn die benötigten Temperaturen nicht erreicht werden. Bei Überhitzung können Luftlöcher oder der Holzkeil das Wärmeproblem lösen.

Welche Pflanzen werden im Frühbeet angebaut?

Grundsätzlich können die meisten Pflanzen in diesem besonderen Beet angebaut werden. Doch die vorrangige Nutzungsform des Frühbeets beschränkt sich auf den Anbau von

  • Kräuter
  • Salat
  • Chili
  • Radiesschen
  • Gurken
  • Paprika
  • Tomaten
  • Zucchini
  • usw.

Chili-Pflanzen sind meist nur kurz Gast im Frühbeet, da Chili bereits im Dezember oder Januar auf der Fensterbank ausgesät werden und bis in den März hinein meist schon eine beachtliche Höhe erreicht haben. Sobald im Frühbeet milde Temperaturen erreicht werden, unter der Chilepflanzen gut gedeihen, können die Jungpflanzen ins Kaltbeet oder Warmbeet umgesetzt werden, wo sie bis Ende Mai, zumindest bis nach den Eisheiligen ( 12. bis 15. Mai) bleiben sollten.

Frühbeet ganzjährig nutzen

Wie effizient das Frühbeet ist, zeigt sich darin, dass es nicht nur im Frühjahr genutzt werden kann, sondern auch im Winter. Viele verschiedene Salatsorten und Gemüsesorten können im Oktober im Frühbeet gesetzt werden. Dazu zählen z. B. Feldsalat, Radieschen, Portulak sowie winterfestes Gemüse wie Pastinaken und Möhren. Hier haben wir Tipps, wie Sie Wintergemüse pflanzen können.

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